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Torrey – Arches Nationalpark

Der Wecker klingelt wieder überpünktlich, die Dusche ruft. Ich will ja pünktlich um 06:00 Uhr beim Frühstück sein. Es gibt den Kaffee zwar aus dem Styroporbecher, dafür schmeckt der Orangensaft ganz gut. Zwei Waffeleisen sind „standby“, kleine Becker stehen mit Waffelteig vorbereitet daneben. Ich versuche mein Glück und kippe einen halben Becher in das Eisen und schließe es. Das Gerät fängt an zu piepen – solange, bis ein Angesteller angeflitzt kommt. Das Ding muss in einer Art Aufhängung um 180 Grad gedreht werden, dann fängt auf einer Anzeige ein Countdown an. Nach dem Ablauf ist meine Waffel fertig. Schmeckt gar nicht schlecht.

Ich schleppe meine Rolltasche in das Auto und checke an der Rezeption aus.

Um 07:15 Uhr bin ich marschbereit, das Thermometer des Autos zeigt 9° Celsius an. Am Himmel sind wieder verdächtige Wolkenformationen zu erkennen.

An der nebenan gelegenen Tankstelle fülle ich den Kraftstoffvorrat auf und bekomme für 50 $ 12,824 Gallonen (ca. 48,54 Liter) – das geht ja noch…

Ich starte über die 24 in Richtung Osten. Kurz danach sehe ich ein Hinweisschild „Gooseneck Overlook“. Den nehme ich natürlich mit. Am Ende des Stichweges steht ein Auto. Ich schnappe mir den Fotoapparat und klettere zum Aussichtspunkt. Der Wind ist ganz schön kalt. Ich mache ein paar Aufnahmen und fahre weiter.

Ich passiere den Capitol Reef NP und bewundere die Felsformationen. Hinter Hanksville wird die Strecke eintönig. Dann sehe ich meine erste Schlange. Ich suche ja ständig nach einer echten, lebenden und velleicht auch giftigen Schlange. Am besten eine Rattlesnake. Doch das Glück ist mir nicht vergönnt. Auch dies Exemplar scheint keine Rattlesnake zu sein…

Dann kommt endlich die Interstate 70, ich fahre in Richtung Osten auf. Auf der Karte ist der einzige größere Ort bis Moab „Green River“. Ich fahre ab und orientiere mich in Richtung Ortskern. Ziemlich einfach, Green River scheint nur aus einer Hauptstraße mit Motels und Tankstellen zu bestehen. Der Green River entpuppt sich bei der Überfahrt als Brown River. Ich fahre wieder auf die Interstate bis zum Abzweig der 191 in Richtung Süden. Kurze Zeit später erscheint auf meinem GPS ein Geocache direkt neben der Straße. Die Dose ist schnell gefunden, einfach lieblos in einen Busch geworfen. Ich höre ein Flugzeug und beobachte ein paar Skydiver. Bei der Weiterfahrt erspähe ich den Flugplatz von Moab. An diesem Wochenende findet dort ein Skydiver Event statt.

Kurze Zeit später kommt auch schon der Abzweig der 313 in Richtung Canyonlands NP. Vor dem Nationalpark besuche ich aber noch den „Dead Horse Point State Park“. Der Eintrittkostet 10 $ pro Auto. Die Jahrespässe für Nationalparks wird nicht anerkannt. Am Dead Horse Point Overlook baue ich mein Stativ auf und mache viele Fotos vom Colorado River tief unter mir.

Ich habe noch nicht alle Fotos nachbearbeitet, sie werden aber wahrscheinlich so aussehen (dann ohne Wasserzeichen):

Ich kletter ein wenig unterhalb des Aussichtspunktes herum und suche andere Perspektiven und teste mal die Reichweite meines Fernauslösers:

Ich fahre weiter in Richtung Canyonslands NP. Der Ranger grinst mich an als ich an der Einfahrt den Annual Pass und meine Driving Licence rüberreiche. Er weist mich daraufhin, dass am 27. und 28. September „Public Land’s Day“ ist und daher kein Eintritt zu bezahlen ist. Infomaterial bekomme ich trotzdem. Ich fahre weiter „Grand View Point Overlook“ und betrachte, was die Erosion so vollbracht hat. Auf der anderen Seite des Canyons entwickeln sich wieder prächtige „Absagewolken“. Für weitere Informationen fragen sie den Freiballonführer Ohrndorf. Genug geglotzt – es geht weiter zum „Green River Overlook“ (der ja eigentlich „Brown River Overlook“ heissen müsste – siehe oben). Am „Shafer Canyon Overlook“ bewundere ich tief unter mir Mountainbiker und Geländewagenfahrer, die die Serpentinen der Shafer Trail Road befahren. Wollte ich eigentlich auch mal machen, aber nicht mit diesem Auto.

Ich verlassen den Park und fahre an der Zufahrt des Arches NP vorbei nach Moab. Das Städtchen ist sehr überschaubar, ein großer Teil scheint aus Verleihern von geländetauglichen Kraftfahrzeugen aller Art zu bestehen. Es folgen Anbieter von Outdooraktivitäten, Ausrüstern für Outdooraktivitäten, Tankstellen, Motels und Gastronomie.

Ich kaufe mir frische Sachen (kaltes Bier & Obst) im Supermarkt ein, vom Campground wäre es doch etwas zu weit zum Einkaufen zu fahren.

Dann geht es zur Zufahrt des Arches NP. An der Zufahrt: Public Land’s Day! I say: „Yes, i know!“ und bekomme wieder Infomaterial. Im Visitorcenter kaufe ich ein bisschen Touristenklüngel für die Zurückgebliebenen :-).

Dann geht es los: Felsen, Felsen, roter Felsen.

Ich schlage mich bis zum Ende der Straße durch, knapp 29 Kilometer.

Da ist er: der Campground „Devils Garden“. Ich fahre mit 15 MpH die Straße entlang und suche mein reservierten Zeltplatz. Da ist er: Nr. 40 auf der rechten Seite. Idyllisch vor großen Felsen gelegen, mit einer großen Fläche voller roter Sand.

Ich baue mein Zelt auf und genieße ein kaltes Bier.

Dann setze ich mich an den Tisch und gucke. Wolken. Die quellen wieder und lassen Hydrometeore ab. Das Thema hatten wir doch schon. Ich mache ein paar schöne Bilder. Die werden nachgereicht. Dann lege ich mich ab. Im Eindämmern höre ich, wie Regentropfen auf das Zelt prasseln. Ich finde das sehr gemütlich und schlafe ein…

PS: aus den 9° Celsius am Morgen sind natürlich wieder 32° Celsius am Tage geworden :-))

Kosten

  • 12,824 Gallonen (48,54 Liter) getankt für 50 $ = 34,01 € (Torrey/Utah)
  • „Devils Garden“-Campground Arches NP 15 $ = 10,20 €

Zion Nationalpark

Früh am Morgen krieche ich um 06:45 Uhr aus dem Zelt und mache mich im Dunkeln auf den Weg zum Waschraum. Das Thermometer zeigt 19° Celsius an. Unterwegs trete ich in einen zugewachsenen Entwässerungsgraben und hole mir einen nassen Fuß. Nach dem ersten Pulverkaffee vom Gaskocher sieht die Welt schon ganz anders aus.

Ich packe meinen Rucksack mit Wasserflaschen und Proviant, als Stärkung nehme ich noch eine Packung Beef Jerky mit. Um 08:30 Uhr mache ich auf den Weg zum Parkeingang und nehme den kostenlosen Shuttle-Bus in Richtung „The Grotto“. Hier beginnt der Trail zum Aussichtspunkt „Angels Landing“ Der Parkführer sagt folgendes über die Wanderung:

Anstrengend. Lange Abhänge und enger Weg. Bei Höhenangst nicht zu empfehlen. Endet auf einem Gipfel hoch über dem Zion Canyon. Die letzte halbe Meile (0,8 Kilometer) folgt einem steilen Grat; am Felsen sind Ketten als eine Art Geländer montiert worden. Strecke: 8,6 Kilometer (hin und zurück), Dauer 4 Stunden, 453 Höhenmeter.

Um 09:20 Uhr mache ich mich auf den Weg. Nach knapp einer Stunde erreichen ich den Scout Overlook. Weiter geht es über einen schmalen Grat, nur dürftig mit einer Kette gesichert. Der Grat ist nur ein paar Fuß breit, links und rechts fällt es fast senkrecht ungefähr 400 Meter tief ab.

Ich mache eine kleine Pause und überdenke meinen Mut. Ich schaue ein paar mutigen Kletterern zu, die sich auf den Weg zum Gipfel machen.

Ich entschließe mich, an dieser Stelle abzubrechen…

Nach dem Abstieg nehme ich den Shuttle-Bus und fahre bis zum Ende des Tals. Hier unternehme ich eine kleine Wanderung und mache ein paar Fotos von den Touristen, die im Fluss watend in der Engstelle – den Narrows – verschwinden.

In der Zion-Lodge finde ich im Andenkenladen – wie zum Hohn – ein T-Shirt mit der Aufschrift: „I climbed Angels Landing“. Natürlich kaufe ich es mir nicht…

Gegen 16:45 Uhr mache ich mich vom Campground zu Fuß auf den Weg Richtung Springdale. Ich wandere an der Straße entlang und schaue in kleine Geschäfte mit Mineralien und Kunstgewerbeartikeln. Nach einem Besuch in einem Outdoorgeschäft kehre ich bei Zion Pizza & Noodle Co. ein. Schon im Frühsommer hatte ich hier eine leckere Pizza zu mir genommen, dazu gab es ein leckeres Bier von Uinta. Ich nehme auf der Veranda Platz und bestelle eine Pizza und ein Humpen Weizenbier.

Nach dem Essen schlendere ich an der Hauptstraße zurück Richtung Parkeingang. Am Flussufer schaue ich mir noch mal einen imposanten Baum an, der einen Geocache beherbergen soll. Im Mai hatte ich keinen Erfolg bei der Suche, heute finde ich die Dose auf Anhieb. Später am Abend sitze ich auf der Bank vor dem Zelt und schaue mir den Himmel an.

Kosten

Las Vegas – Zion Nationalpark

Mein Mobiltelefon-Wecker reisst mich um 06:20 Uhr aus dem Schlaf. Ich mache den Fernseher an und schalte auf die Nachrichtenseite, um Wetterinformationen zu bekommen. Ein starkes Hochdruckgebiet sorgt für die beste Prognose. Gerade als mein Gesicht vollständig (an den relevanten Stellen) mit Rasierschaum bedeckt ist, klingelt ein Telefon. Im Fernseher? Nein, es ist das Zimmertelefon. Gerhard ist am Draht. Wir wollten ja zwischen 7 und 7:30 Uhr telefonieren. Ach ja, St. George in Utah ist ja eine Stunde voraus. Wir verabreden uns für 15:30 Uhr im Best Western Hotel zu St. George / Utah.

Nach dem Packen der Sachen nutze ich den Express-Checkout und werfe meine Zimmerkarte in die Box am Fahrstuhl. Mein Frühstück nehme ich bei „Jack in the Box“ in Hotelnähe ein. Frau Fatima (steht so auf dem Bon) verkauft mir um 07:11 Uhr ein Steak & Egg Burrito mit Hashbrown Sticks und Kaffee für 4,09 $ plus Tax. Endpreis somit 4,41 $. Ich muss sagen: so was fehlt in Deutschland – sehr nahrhaft und lecker!

Ich fahre auf die Interstate 15, aufgrund einer Umleitung ist die Auffahrt gesperrt und ich muss erstmal in die verkehrte Richtung starten. Sehr fatal, wie sich zeigte. Nach dem Wenden an der nächsten Ausfahrt stehe ich im STAU. Langsam geht es aus der Stadt heraus. Ich fahre bis zur Ausfahrt 75 und orientiere mich in Richtung des „Valley Of Fire“. Direkt an der Zufahrtstraße nehme ich zwei unspektakuläre Geocaches mit. Ein Travelbug wandert in meinen SUV. An der Einfahrt packe ich meine 6 $ Eintrittsgeld (im Statepark gilt die Jahreskarte der Nationalparks nicht) in den Briefumschlag und versenke diesen im Tresor. Im Park mache ich ein paar Fotos. Das beste Licht scheint kurz vor Sonnenuntergang zu sein, so viel Zeit habe ich aber nicht.

Ich fahre wieder in Richtung der Interstate 15. In Overton finde ich ein öffentliches Telefon und „telefoniere nach Hause“.

Nach dem Durchfahren des Zipfels von Arizona bin ich auch schon in Utah.

In St. George habe ich bis 15 Uhr noch knapp zwei Stunden Zeit. Ich besuche den großen Outdoorladen an der I 15 und schlendere durch eine Mall. Kurz hinter der Mall fülle ich mein Kraftstoffbunker mit Benzin. 12,707 Gallonen wandern für 47 $ in den Tank. Für das Geld kann man schon mal den dicken Buick Enclave CXL durch Amerika bewegen.

In einem Outletcenter (mittlerweile oft zu finden) finde ich endlich meinen Dockers-Sonnenhut für 12 $.

Um 14:20 Uhr fahre ich auf den Parkplatz des Best Western Hotels. Von Gerhard noch keine Spur.

Ich suche mir einen schattigen Platz und logge mich in das kostenlose WLAN-Netz des Hotels ein.

Knapp 10 Minuten später höre ich den charakteristischen Klang einer Harley. Ich sehe wie Gerhard mit seinem Feuerstuhl aus Milwaukee (so richtig geschrieben?) nebst Anhänger vorbeifährt. Als ich am Krad bin, ist er aber schon in seinem Zimmer verschwunden. Von der Rezeption rufe ich an. Nach einer kurzen Dusche erscheint Gerhard und wir machen uns auf den Weg zu einem Restaurant. In der Nähe finden wir einen Mexikaner. Bei Fajita und kalter Pepsi bekommen wir die Klimaanlage zu spüren und wechseln den Platz. Bei einem reichhaltigen Mal tauschen wir die Erfahrungen der letzten Tage aus.

Gehard gibt mir geheimnisvolle Koordinaten und merkwürdige Hinweise mit auf den Weg. Wir machen uns auf die Suche nach einem Starbucks und fahren herum. Gerhard spricht einen Passanten an und fragt nach dem Kaffee. Wir werden auf den rechten Weg gewiesen und erfahren, dass eine Büchermesse in der Stadt ist. Bei Starbucks lernen wir bei einem Cappuccino einen Amerikaner kennen der der deutschen Sprache mächtig ist. Ich fahre Gerhard zurück zum Hotel und mache mich auf den Weg in Richtung Zion Nationalpark. Nach dem Eintreffen und Einchecken auf dem Campground baue ich mein Zelt auf. In der Dämmerung mache ich mich auf den Weg zu den ominösen Koordinaten. Sie sind ganz in der Nähe der Zufahrtstation. Mit Hilfe der Hinweise finde ich unter einem Tisch einen festgeklebten Umschlag mit einer Nachricht für mich. Ausser ein paar Fotos finde ich noch einen Dollarschein in diesem „Cache“. Ganz in der Nähe des Tisches treffen sich drei äsende Elche und ein fuchsartiges Tier schleicht vorbei.

Nach einem warmen Bier unter einem großartigen Sternenhimmel geht es in den Schlafsack.

  • Frühstück bei Jack in the Box 4,41 $ = 3 €
  • Mittagessen beim Mexicaner in St. George / Utah – eingeladen :-))
  • 12,707 Gallonen (48,1 Liter) getankt für 47 $ = 31,97 €
  • Watchman-Campground im Zion-Nationalpark 16 $ = 10,88 €

Grand Canyon

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