06:00 Uhr Ortszeit
Mein Mobiltelefon-Wecker reisst mich aus dem Dämmerschlaf. Es ist wieder, wie gestern Nacht, total stürmisch. Die Windboen treten erst in der Mitte der Nacht auf. Ich finde keine logische meteorologische Erklärung, vielleicht ist es ja abfliessende Kaltluft aus dem Tal. Da erst gegen 07:30 Uhr Sonnenaufgang ist, muss ich meine Stirnlampe benutzen. Nach einer Katzenwäsche im Toilettenhäuschen mache ich Kaffeewasser auf dem Gasbrenner heiss. Aufgrund der Windboen geschützt im Vorzelt. Langsam dämmert es, trotzdem muss ich zum Brotabschneiden die Lampe benutzen.
Nach dem Frühstück baue ich das Zelt ab und verstaue alles im Auto.
Langsam wird es hell und andere Camper krabbeln aus den Zelten.
Ich fahre langsam in Richtung Kanab los.
Nach dem Durchfahren des Zion – Mt. Carmel Tunnels halte ich direkt hinter der Rangerstation an und gehe über den Canyon Overlook Trail zum Aussichtspunkt. So früh am Morgen (07:45 Uhr) treffe ich unterwegs nur einen Ranger, der gerade Mülleimer leert und ein paar Streifenhörnchen. Die Aussicht am Ende des Trails ist sagenhaft. Ich mache ein paar Fotos und gehe zurück zum Auto. Ich fahre weiter auf dem Highway 9 und mache ausgiebig Fotostopps.
09:20 Uhr
Am Viewpoint „Checkerboard Mesa“ sehe ich wieder die vollgepackte Gummikuh mit deutschem Kennzeichen, die ich gestern schon im Park bei „The Grotto“ fotografiert habe. Die zugehörigen Kradfahrer sind schnell identifiziert. Monika & Karl wollen mit der BMW 100 GS die Panamericana abfahren. Schaut mal auf ihrer Internetseite motorrad-panamericana.de vorbei. Nach ein paar Fotos und dem Austausch einiger Reisetips fahren wir weiter.
10:45 Uhr
In Kanab / Utah besuche ich zuerst die Touristeninformation und erkundige mich nach den Straßenbedingungen für die Cottonwood Road. Der freundliche Herr verweist mich an das Escalante Grand Staircase Visitor Center. Ich finde es am Highway 89 in Richtung Page. Der freudliche Mitarbeiter schaut aus dem Fenster auf mein Auto und will wissen, ob es Allradantrieb hat. Als ich verneine, meint er, dass die Bodenfreiheit eigentlich ausreichen müsse. Er zitiert aus dem Wetterbericht eine zwanzigprozentige Regenwahrscheinlichkeit und gibt mir den Tip, bei Regen so schnell wie möglich auf befestigte Straßen zu kommen. Ich fahre mit einem mulmigen Gefühl weiter und beobachte die Wolken. Teilweise sind bereits starke Überentwicklungen und Virga zu beobachten. Sollte das Durchfahren der Cottonwood Road nicht klappen, muss ich fast die ganze Strecke zurückfahren und über den Bryce Canyon nach Escalante fahren. Ein Umweg von ca. 160 Meilen, Dauer ca. 3 1/2 Stunden. Ich fahre am Parkplatz des Trailheads zu den Toadstool Hodoos vorbei, den ich im Mai bereits genutzt hatte. Kurz danach kommt der Abzweig auf die Cottonwood Road. Der Himmel in Fahrtrichtung sieht mittlerweile besser aus.
Ich biege um 11:50 Uhr in die Cottonwood Road ab und folge einem Geländewagen…
Ich setze den Kilometerzähler auf „0“ und folge im Staub meinem Vorausfahrer. Er hält jedoch nach kurzer Strecke an und lässt mich passieren. Nach kurzer Zeit sehe ich ihn nicht mehr. Ich erinnere mich an den Tip, die Klimaanlage auf Umluft zu schalten. So soll ein Teil des Staubes ausserhalb des Autos bleiben. Die Strecke ist nicht ohne: tiefe Auswaschungen folgen.Die Wolken in Fahrtrichtung entwickeln sich und sehen nicht gut aus.Nach 38 Kilometern sehe ich einen Blitz aus der Wolke zucken, ich rechne mit dem Schlimmsten und fahre, was das Gelände und das Auto hergeben. Immerhin liegt noch ein schönes Stücken Strecke vor mir. Ich denke an die Horrormeldungen aus diversen Berichten, abgeschmierte Geländewagen nach plötzlichen Regengüssen…
Ich komme an den Abzweig in Richtung Grosvenor Arch. Der Aussichtspunkt ist nur eine knappe Meile entfernt. Die Wolkensituation sollte es eigentlich hergeben. Ich mach ein paar Fotos und fahre weiter. Die Strecke sieht eigentlich schon viel besser aus. Doch zu früh gefreut:
Ein kleiner Wasserlauf muss durchfahren werden. Ich möchte nicht wissen, wie diese Stelle nach einem Regenguss aussieht.
Kurz danach erreiche ich nach 65,6 Kilometern und einer Zeit von 1:53 Stunden in Bewegung (laut GPS) um 14:10 Uhr wieder feste Straße an der Zufahrt zum Kodachrome Basin State Park. In Cannonville stoße ich auf den Highway 12 in Richtung Escalante. Plötzlich schlagen Hydrometeore ein, die ich mit dem Scheibenwischer bekämpfen muss.
In Henrieville finde ich eine offene Poststation und kann Briefmarken erstehen.
Ohne Probleme erreiche ich Escalante und checke in meinem reservierten Hotel ein: Circle D.
Nach dem Ausladen des Gepäckes klettere ich unter die Dusche und wundere mich über den Staub im Duschwasser ;-))
Ich setze mich an den Rechner und fülle die Homepage.
Da ich den ganzen Tag noch keine richtige Nahrung zu mir genommen habe, mache ich mich auf den Weg zum Escalante Outfitter.
Leider ist hier kein einziger Platz frei, ich soll später nochmal reinschauen. Ich habe aber jetzt HUNGER!
Ich wandere die Hauptstraße herunter und finde leider keine Alternative. Aus lauter Frust kehre ich an einer Tankstelle bei Subway ein und verzehre ein „footlonges“ Sandwich mit „grilled Chickenbreast“ und Jalapenos zu 5 $.
Das Bier gibt es gerade aus dem Kühlschrank!
Gute Nacht!
Kosten
- 4,866 Gallonen (18,42 Liter) getankt für 17,80 $ = 12,11 € (Kanab/Utah)
- Hotel „Circle D“ Escalante/Utah (ohne Frühstück) 55 $ plus 6,74 $ Tax = 42 €